Abitur oder Fachabi? Was lohnt sich mehr?

Egal, ob es nun darum geht, einen Abschluss nachzuholen oder bereits während der Schulzeit die Wahl getroffen werden muss: Die Frage, ob nun Abitur oder Fachabitur den besseren Weg darstellt, stellen sich viele. Solltest du auch dazu gehören, findest du hier die Antworten, nach denen du gesucht hast.


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Was ist das Abitur?

Das Abitur ist der höchste deutsche Schulabschluss. Die Hochschulreife, wie das Abitur auch genannt wird, ermöglicht Dir das Studium an jeder Universität oder Fachhochschule in Deutschland. Begrenzt wird der Zugang dann nur noch durch individuelle Zugangsvoraussetzungen der jeweiligen Hochschulen. Wer bestimmte Berufe ergreifen will, für den ist das Abitur Grundvoraussetzung.

Dies gilt besonders für bestimmte Studiengänge wie Medizin, Jura oder das Lehramt. Die Hochschulreife erwirbt man nach erfolgreichem Abschluss einer 12- oder 13-jährigen Schullaufbahn. Seit 2001 gibt es in Deutschland zusätzlich zum ursprünglichen G9-Abitur das G8-Gymnasium, bei dem die Hochschulreife nach 12 Jahren erworben werden kann.

Abitur oder Fachabitur: Pro & Contra für das Abitur

Wie bereits erwähnt, bietet das klassische Abitur den Vorteil, dass dich der Abschluss grundsätzlich zum Ergreifen jedes Studiengangs an jeder Einrichtung befähigt. Generell genießt du mit einem Abitur in der Tasche einen sehr flexiblen Vorteil, da so z.B. auch Berufsausbildungen verkürzt und bestimmte Weiterbildungsmaßnahmen leichter wahrgenommen werden können.

Diese klaren Vorteile gegenüber dem Fachabitur haben jedoch ihren Preis. Diesen musst du in Form von mehr Zeit- und Lernaufwand, sowie erhöhtem Prüfungsstress bezahlen. Außerdem fehlt beim Abitur mit Ausnahme einiger Spezialangebote der praktische Fokus, was dem ein oder anderen durchaus ein Dorn im Auge sein kann.

Was ist das Fachabitur?

Nach der Hochschulreife (Abitur) ist die Fachhochschulreife der zweithöchste Schulabschluss, mit dem ein Studium an sogenannten Fachhochschulen möglich ist. Die meisten Studiengänge an Universitäten sind damit allerdings nicht zugänglich, wenngleich es in einigen Bundesländern inzwischen auch die Option gibt, an Universitäten ein Bachelor-Studium zu absolvieren.

Hierfür sind unter Umständen zuvor bestimmte Eignungsprüfungen abzulegen. Mit einem Bachelor-Abschluss einer Fachhochschule kann man später in der Regel auch ein Masterstudium an einer beliebigen Universität absolvieren. Bestimmte Berufe sind aber nur mit vollem Universitätsstudium zugänglich.

Der schulische Teil des Fachabiturs

Ein Entscheidungsfaktor für die Frage Abitur vs. Fachabitur ist für viele der geringere Zeitbedarf, um die Fachhochschulreife zu erwerben. Zwar kannst du das Abitur in einem Fernstudium, wie dem an der SGD Darmstadt,  auch in einem Jahr machen (mehr dazu unter: www.sgd.de/abitur), abseits dieser Möglichkeit wird aber weniger Zeit für das Fachabitur benötigt. Der schulische Teil des Fachabiturs ist nämlich ein Jahr kürzer als beim Abitur.

Je nach Bundesland erwirbt man den schulischen Teil der Fachhochschulreife mit Versetzung in die 12. oder 13. Klasse eines Gymnasiums oder mit der Zulassung zur regulären Abiturprüfung. Wer diesen schulischen Teil vorweisen kann, muss aber noch den praktischen Teil des Fachabiturs absolvieren. Alternativ bieten sich dir hier weitere Möglichkeiten, das Fachabitur anzugehen. Dazu zählen u.a. der Besuch einer Abendschule, die berufsbegleitende Variante, der Weg über ein Fernstudium oder das Durchlaufen der Fachoberschule. Letztere ist optimal auf die Kombination von Theorie- und Praxisanteil in 2 Jahren Schulzeit gestimmt.

Der Praxisteil des Fachabiturs

Der zweite Teil der Fachhochschulreife besteht aus dem praktischen Teil, bei dem Einblicke in die Berufspraxis eröffnet werden. Dies soll unter anderem die Berufswahl erleichtern. Um den praktischen Teil absolvieren zu können, muss die Fachhochschulreife im schulischen Teil erlangt worden sein. Ausnahmefall ist hier die Fachoberschule, da dort der Praxisanteil im Regelfall durch Praktika fließend eingebunden wird.

Für alle anderen Optionen müssen je nach schulischer Vorbildung und Bundesland bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein (z. B. abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung), um für den Praxisteil zugelassen zu werden. Generell sollten nicht mehr als acht Jahre seit Erwerb der schulischen Fachhochschulreife vergangen sein.

Abitur oder Fachabitur: Pro & Contra für das Fachabitur

Es gibt einiges, was unter speziellen Umständen für das Fachabitur spricht. Solltest du beispielsweise genau wissen, in welche Richtung deine berufliche Zukunft verlaufen soll und das Fachabitur dafür völlig ausreichen, bietet sich dieser Weg Dank der integrierten Praxiserfahrung natürlich an. Außerdem sparst du dabei kostbare Zeit auf deinem Weg.

Negativ ist offensichtlich der Umstand, dass ein Fachabitur grundlegend weniger potentielle Türen für dich öffnet. Solltest du also noch keine so klar definierten Vorstellungen haben, wo die Reise hingeht, ist die Entscheidung für ein Fachabitur natürlich riskant. Es wäre schließlich unschön, wenn du nach den zwei Jahren feststellen musst, dass das Studium deiner Träume sich mit deinem neu erworbenen Abschluss außer Reichweite befindet.

Fazit: Abitur oder Fachabitur?

Welcher Schulabschluss ist für Dich der Beste? Die Frage nach Abitur oder Fachabitur ist eine sehr persönliche. Generell steht dir mit dem traditionellen Abitur die größere Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung. Aber auch das Fachabitur hat durchaus seine Vorteile, insbesondere für Absolventen, die den zweiten Bildungsweg gehen möchten und schnell einen Abschluss in der Tasche haben wollen.

Diese Fragen solltest Du vor der Entscheidung „Abitur oder Fachabitur“ klären:

  • Ist ein späteres Studium geplant? Das Abitur ist zwingend notwendig, wenn Du einen Beruf wie Arzt, Lehrer oder Jurist ergreifen möchtest.
  • Wenn ja: Ist ein Studium an Deiner Wunsch-Universität auch mit Fachhochschulreife möglich?
  • Verfügst Du bereits über Berufserfahrung?
  • Ist in Deinem Wunsch-Beruf das Fachabi vielleicht sogar höher angesehen als die Allgemeine Hochschulreife? Einige Betriebe legen verstärkt Wert auf Praxiserfahrung.

Wie kann man das Abitur nachholen?

Du hast nicht das Gymnasium besucht, sondern die Haupt- oder Realschule? Dann kannst Du das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachholen. Hierfür stehen Dir verschiedene – auch berufsbegleitende – Möglichkeiten zur Verfügung. Unabhängig von Ort und Zeit ist das Fernstudium eine sehr flexible Option, das Abitur nachzuholen (z.B. an der SGD Darmstadt).

Weniger Kosten verursachen Abendgymnasium oder Volkshochschule, erfordern dafür aber einen vorgegebenen Zeitplan, der besonders für Berufstätige nicht immer leicht einzuhalten ist.

Zugangsvoraussetzungen auf dem zweiten Bildungsweg

Die Zugangsvoraussetzungen auf dem zweiten Bildungsweg unterscheiden sich je nach der vorhandenen Schulbildung. Wer die mittlere Reife (Realschulabschluss) hat, besitzt den Bildungsgrad für die weitere Vorbereitung auf das Abitur. Doch auch mit Hauptschulabschluss kannst Du das Abitur nachholen, wenn Du eine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen kannst. Häufig werden Vorbereitungskurse abgehalten, um Schüler unterschiedlicher Bildungsstufen auf eine gemeinsame Qualifikationsstufe zu heben.

Tipp: An der SGD Darmstadt kannst du auch dann dein Abitur nachholen, wenn du aktuell „nur“ über einen Hauptschulabschluss verfügst. Mehr dazu erfährst du unter: www.sgd.de/abitur-nachholen


Tipp: Du willst dein Abitur nachholen? Dieser Fragebogen hilft dir in nur einer Minute dabei, die richtige Schule zu finden.